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Wie du 4 häufige Fehler in deiner Achtsamkeitspraxis vermeiden kannst

 

Egal, ob du schon eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis hast oder mit dem Meditieren beginnen möchtest, es ist wichtig zu wissen, worauf du beim Meditieren achten kannst. So kannst du die wohltuende Wirkung der Meditation voll erfahren und zur achtsamen Entwicklung deiner Meditationspraxis beitragen. In diesem Artikel sprechen wir 4 Fehler an, die in der Achtsamkeitspraxis häufig gemacht werden und geben dir Tipps, wie du sie vermeiden kannst.

 

1. Nur mit dem Kopf verstehen

Achtsamkeitsmeditation - durch deine Erfahrung lernst Du wie Meditation wirkt WegezumSein.com
Deine Erfahrung lehrt dich - so lernst du, wie Meditation bei dir wirkt

Vielleicht hast du schon viele Bücher über Meditation und Achtsamkeit gelesen und einige Videos geschaut. Wenn du jetzt glaubst, zu wissen, was Meditation ist, verpasst du das Entscheidende: deine Erfahrung.

 

Es ist wie bei Erdbeereis. Wenn dir jemand erklärt, wie Erdbeereis schmeckt, wirst du ihn interessiert und verwirrt anschauen und immer noch nicht wissen, wie Erdbeereis schmeckt. Genauso ist es mit der Meditation. Wir können Meditation einfach nicht nur mit dem Kopf verstehen. Wir müssen sie erfahren um sie zu verstehen.

 

Meditation arbeitet auf vielen verschiedenen Eben gleichzeitig. Die Verstandesebene ist nur eine davon und sie kann die Ebene des Körpers, der Gefühle und die spirituelle Ebene nicht ausreichend erfassen. Darauf ist sie einfach nicht spezialisiert. 😉

 

Kopf-Wissen ist durchaus hilfreich, um die Motivation fürs Üben zu verstärken und die gemachten Erfahrungen einordnen zu können. Wenn du aber Effekte deiner Achtsamkeitspraxis in deinem Leben sehen möchtest, ist es wichtig praktische Achtsamkeitserfahrungen zu machen. Nimm dir also Zeit für deine Meditation oder achtsame Übungen im Alltag und schmecke das „Achtsamkeitseis“.

 

2. Wissen, wie deine Meditation sein wird

Was du in der Meditation erfährst ist nicht planbar

Besonders, wenn wir schon länger meditieren oder dieselbe Übung öfter machen, neigen wir manchmal dazu eine Vorstellung von unserer Achtsamkeitspraxis zu entwickeln. Dazu zählt so etwas wie „Immer, wenn ich die Atemmeditation mache, geht es mir besser.“ oder „Mein Körper fühlt sich immer steif an.“

 

Tatsächlich verändert sich dein ganzer Organismus in jedem Moment deines Lebens: Zellen werden erneuert, der Atem fließt, Gedanken kommen und gehen. So gesehen bist du in jedem Moment neu da. Genauso verändert sich deine Umgebung permanent: die Zusammensetzung der Luft im Raum, vielleicht hörst du deine Nachbarn streiten oder die Sonne strahlt plötzlich in deinen Meditationsraum.

 

Du siehst also wie viele innere und äußere Faktoren deine Praxis beeinflussen - und keinen davon kannst du hundertprozentig beeinflussen oder vorhersehen.

 

Halte daher vor jeder Meditation kurz inne und erinnere dich an deine offene, neugierige und freundliche Grundhaltung dir selbst und deiner Erfahrung gegenüber.

 

3. Mit dem Meditieren aufhören, weil du in der Meditation denkst

Konzepte und Gedanken begleiten uns bei der Meditation - die Kunst ist, sie ziehen zu lassen WegezumSein.com

Ein weit verbreiteter Mythos ist es, dass Meditation Gedankenfreiheit bedeutet. Sobald wir kurz vor unserer Erleuchtung stehen ist das auch so. 😉

 

In unserer alltäglichen Praxis sind Gedanken jedoch auch ein Teil unserer Erfahrung. Wir denken den ganzen Tag und die Gedanken schwirren nur so durch unseren Kopf. Wenn wir dann in der Meditation zur Ruhe kommen, ist es ganz normal, dass wir erst mal bemerken wie viele Gedanken da sind. Dieses bewusste Wahrnehmen, dass wir denken und was wir denken ohne in die Gedanken dauerhaft abzudriften, ist bereits Achtsamkeit. Wenn wir dann weiter dranbleiben, kommen die Gedanken oft mehr zur Ruhe oder werden langsamer und wir können uns besser konzentrieren.

 

Du kannst dir das Ganze so wie bei einer Schneekugel, die wir ständig schütteln und in der wir so den Schnee aufwirbeln, vorstellen. Wenn wir sie dann stillhalten, wirbelt der Schnee immer noch eine Weile herum, bis die Sicht klarer wird. Wenn du also in der Meditation auf viele Gedanken stößt, nimm sie achtsam wahr, komm zurück zu deinem Konzentrationsobjekt, beispielsweise dem Atem, und mach einfach weiter. Dann tut deine Meditationspraxis genau das, was sie tun soll.

4. Deine Meditationspraxis verurteilen, weil du jetzt all diese Fehler schon gemacht hast

Vielleicht denkst du jetzt beim Lesen: „Oh mein Gott, ich bin bereits in alle diese Fehler-Fallen getappt. Ich bin eine Meditationsniete.“ Dazu habe ich zwei Gedanken für dich: Erstens wahrscheinlich haben wir alle diese Fehler bereits gemacht. Das ist also normal und es bewusst zu bemerken ist auch schon wieder Achtsamkeit.
Zweitens: Eigentlich gibt es in einer wertungsfreien Grundhaltung der Achtsamkeit keine „Fehler“, sondern nur Erfahrungen. Und aus jeder Art von Erfahrungen lernen wir. Wer weiß, was du aus diesem „Fehler“ lernst? Auf jeden Fall nimmst du immer etwas für deinen weiteren Achtsamkeitsweg mit. Also erlaube auch dieser Erfahrung einfach so zu sein wie sie ist und erforsche eventuell deine Reaktion auf das „Entdecken der Fehler“.

Wenn du bemerkst, dass dich der regelmäßige Kontakt zu einem Meditationslehrer in deiner Praxis unterstützt, schau dir Mal Wege zum Sein-Friends als Meditationsgemeinschaft an.

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